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Die Eiserne Lady
Blu-ray erhältlich ab dem 19.07.2012 in Deutschland Freigabe 6 (DE) Laufzeit ca. 105 Min.
zum Film
Cover
Bewertung
Film:
3,75 von 5,0
 
Medium:
3,88 von 5,0
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M.Kethler, 31.07.2012
 
Film:
3,5 von 5,0 
Bild:
4,0 von 5,0 
Ton:
4,5 von 5,0 
Ausstattung:
Keine Wertung
 
Kritik:


Film: Bei einem Film über noch lebende Persönlichkeiten bin ich zunächst einmal immer etwas skeptisch, weil die Figuren und Handlungen noch sehr präsent sind. Nun erscheint auf Blu-ray der letztjährige Kinofilm "Die eiserne Lady", der uns das Leben von Margaret Thatcher ein wenig näher bringt, die von 1979 bis 1990 Premierministerin in Großbritannien war. Ihre Politkarriere bürgt einiges an interessanten Geschichten, angefangen vom Höhepunkt des kalten Krieges bis zum Mauerfall, den Falkland-Krieg, einer schweren Wirtschaftskrise und einer heftigen Auseinandersetzung mit der IRA. Weil das alles zusammen noch nicht aufregend genug war, hat man die Hauptrolle mit der Amerikanerin Meryl Streep besetzt, was zunächst einmal nicht unbedingt erfreulich von der britischen Medienwelt aufgenommen wurde. Aufgrund ihrer exzellenten Leistung, waren diese Zweifel aber recht schnell verflogen und am Ende wurde Meryl Streep für Ihre Rolle sogar mit dem Oscar für die beste weibliche Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

Diese besondere Stärke des Films ist aber gleichzeitig auch seine größte Schwäche. Denn "Die eiserne Lady" ist vielmehr ein ausgefeilter Meryl Streep Film, als eine tiefgründige Biographie über eine der wichtigsten Frauen der Weltgeschichte. Meryl Streep darf hier alle Register ihrer Schauspielkunst ziehen und genau das tut sie mit Bravour. Nur wirkt der Film die ganze Zeit ein bisschen so, als ob er genau für diesen einen Zweck gemacht wurde. Hier wurde anscheinend bereits im Vorfeld stark auf den Darsteller-Oscar geschielt. Bei all dem schauspielerorientierten Agieren auf der Leinwand, bleibt die historische Figur, um die es hier geht, immer ein wenig im Hintergrund. Viel zu oberflächlich wird auf die vielen spannenden Stationen dieser außergewöhnlichen Politkarriere eingegangen. Gerade über Ihre Zeiten als Premierministerin erfährt man so gut wie nichts Neues, die Inhalte und Fakten bleiben so knapp wie die Schlagzeilen einer Boulvard-Zeitung. Wer in diesem Film etwas über die Geschichte Großbritanniens oder von Margaret Thatcher erfahren möchte, ist weitestgehend im falschen Film. Zudem ist der ganze Film auch nicht sonderlich lebhaft inszeniert und über weite Strecken auch ziemlich brav. Dabei ist die "Eiserne Lady" in ihrer politischen Karriere bei zahlreichen Konflikten recht kontrovers zu Werke gegangen. Noch heute gelten viele ihrer Maßnahmen als umstritten. Offensichtlich hatten aber die Macher des Films hier nicht vor, in irgendeiner Weise Stellung zu beziehen. Und so plätschert der Film mit seiner handzahmen und belanglosen Geschichte inhaltlich über weite Strecken vor sich hin, verharmlost diverse politische Konflikte und Debatten und lebt nur davon, dass er ganz allein von Meryl Streep getragen wird. Der inzwischen 63jährigen gelingt es aber immer wieder mit ihrer Darstellung, diese Oberflächlich- und Belanglosigkeit vergessen zu machen. Auf wundersame Weise gelingt es ihr auch, den Zuschauer manchmal zu berühren, ohne das Ganze in übermäßiger Rührseligkeit abdriften zu lassen. In dieser ambivalenten Konstellation ist "Die eiserne Lady" ein ungewöhnlicher Film. Der Darsteller-Oscar ist ohne Zweifel verdient, in allen anderen Kategorien (bis auf das Make-Up - wofür es auch einen Oscar gab) ist dieses Werk jedoch meilenweit davon entfernt, bzw. einfach viel zu trivial ausgefallen.



Bild: Die Bildqualität der Blu-ray hinterlässt einen guten aber unspektakulären Eindruck. Die Bildschärfe ist eigentlich immer gut, manche Szenen scheinen bewusst etwas softer gehalten. Die Detailwiedergabe ist ansprechend, vor allem das oscarprämierte Make-Up des Films wird sehr schön wiedergegeben. Ansonsten wirken die Farben ganz leicht reserviert. Die verschiedenen Kostümierungen, genauso wie das oben angesprochene Make-Up wirken aber dennoch lebendig und natürlich. Auch am Schwarzwert gibt es nichts zu bemängeln. Zudem lässt sich eine ganz leichte Körnung ausmachen, die aber in keiner Weise störend wirkt. Besonders auffällige Bildfehler lassen sich keine erkennen.

Ton: Für einen derart dialogorientierten Film kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen. Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. Allein schon wegen des klaren britischen Akzents lohnt sich die Originaltonspur. Diese hinterlässt einen lebendigen Eindruck und überrascht auch mit einer ausgeprägten Räumlichkeit. Gerade bei den politischen Debatten bietet der Track zahlreiche Neben- und Umgebungsgeräusche, so dass man sich fast so fühlt als ob man selbst mit im Unterhaus debattieren würde. Aber auch im eigentlich recht ruhigen Haus der Premierministerin beleben zahlreiche Kleinigkeiten die Szenerie. Und wenn dann mal zwischendurch eine IRA-Bombe explodiert, dann fehlt es auch nicht an einer entsprechenden Dynamik. Natürlich sind auch die Dialoge sehr sauber und präzise zu verstehen. Letztlich sorgen noch die feinen Musikeinspielungen für die notwendige Atmosphäre. Vielmehr kann man bei einem Film dieser Art wohl kaum erwarten.



Fazit: Der Film "Die eiserne Lady" ist ein recht ambivalentes Werk. Auf der einen Seite bietet der Film eine exzellente Hautdarstellerin und ein außergewöhnlich gelungenes Make-Up. Beides wurde zu Recht mit dem Oscar prämiert. Auf der anderen Seite ist der Film selbst inhaltlich belanglos, oberflächlich und viel zu brav. Wer etwas über das Leben von Margaret Thatcher erfahren möchte, wird im Internet deutlich mehr finden. Für viele wird der Film ohnehin zu leblos inszeniert sein. Dennoch lohnt sich der Film allein schon wegen Meryl Streep. Ich habe aber selten einen zweifach oscarprämierten Film gesehen, der so schnell wieder in Vergessenheit gerät..
 
Testequipment:
Projektor: Sony VPL VW 60
Blu-ray: Philips BDP-9600 (Vers. 1.63)
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
nsprenger, 17.07.2012
 
Film:
4,0 von 5,0 
Bild:
4,0 von 5,0 
Ton:
3,0 von 5,0 
Ausstattung:
Keine Wertung
 
Kritik:
nsprenger hat noch keine Kritik geschrieben.
 
Testequipment:
Beamer: Mitsubishi HC-7000
Player: Oppo BDP-93 EU
Receiver: Denon 4310
Lautsprecher: SWANS Diva 7.2
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