Film:
3,0 von 5,0
Bild:
4,5 von 5,0
Ton:
4,5 von 5,0
Ausstattung:
Keine Wertung
Kritik:
Film: Nur zwei Jahre nach dem "Kampf der Titanen" ereilt dem Heimkinozuschauer nun der "Zorn der Titanen". Die Hauptrollen mit Sam Worthington und Liam Neeson wurden wieder gleich besetzt, bei den Nebenrollen und auf dem Regiestuhl gab es ein paar Veränderungen. Am Ende ist dabei aber ein ähnlich belang- und substanzloser Fantasy-Action-Film herausgekommen, wie schon beim Vorgänger. Das der "Zorn der Titanen" trotzdem ein klein wenig mehr Spaß macht, liegt allein daran, dass er etwas besser aussieht. Ansonsten schwächelt die Fortsetzung an den gleichen Symptomen, die auch schon den "Kampf der Titanen" ausgebremst haben. Dabei hat der Film durchaus einiges zu bieten. Zunächst einmal ein namhaften Ensemble. Liam Neeson, Sam Worthington, Ralph Fiennes, Rosamund Pike und Bill Nighy gehören allesamt sicherlich nicht unbedingt zu den schlechteren Protagonisten ihrer Zunft, bleiben hier aber völlig unterfordert weit unter ihren Möglichkeiten. Sie dienen hier lediglich als Sprachrohre der ziemlich bescheidenen, fast schon peinlichen Dialoge, die auch im englischen Original nicht besser werden. Alle Figuren sind so halbherzig in den Film integriert, dass sie den Zuschauer einfach völlig kalt und unberührt lassen.
Statt seine Figuren oder eine Story zu entwickeln, setzt der Film gnadenlos auf Action- und Spezialeffekte. Der Zuschauer kommt kaum zum Luftholen und wird von einer Actionszene in die nächste gejagt. Da haben die Akteure einfach Null Spielraum für irgendwelche Zwischentöne oder die Entwicklung ihres Charakters. Das Ganze wirkt fast wie ein actionorientiertes "Hack and Slay" Computerspiel, bei dem man von einem Gegner zum nächsten jagt. Dieses dauerhafte, hektisch anmutende Actionfeuerwerk zermürbt irgendwann beinahe jeden Zuschauer und lässt in keiner Phase den Eindruck aufkommen, dass man hier ein episches Abenteuer erlebt. Bei all dieser Action bleibt dann auch die substanzlose Story komplett auf der Strecke, frei nach dem Motto: "Einer geht noch...".
Immerhin ist im Vergleich zum Vorgänger das Design des Films ein wenig besser gelungen. Vor allem die dämonischen Wesen und Krieger machen einen gefälligen Eindruck. Zudem sind auch die endlosen Kämpfe wesentlich flüssiger inszeniert als dies noch beim "Kampf der Titanen" der Fall war.
Bild: Im Gegensatz zum Film, lässt sich über die Bildqualität nur wenig negatives sagen. Ganz im Gegenteil, die Bilder dieser Blu-ray sehen eigentlich durchweg sehr ansprechend aus. Die Bildschärfe bewegt sich auf einem sehr guten Niveau und auch die Darstellung von Details und feinen Texturen kann sich sehen lassen. Das gute Niveau wird auch in den dunkleren Szenen beibehalten. Ähnlich positiv präsentieren sich in der Regel die natürlichen Farben, der Schwarzwert und die ausgewogenen Kontraste. Das Bild weist eine leichte Grundkörnung auf, die mich persönlich in keiner Phase gestört hat.
Ton: Die Blu-ray ist mit einer deutschen 5.1 Dolby Digital Schmalkost Tonspur ausgestattet. Liebhabern von Originalversionen ist es mal wieder vorbehalten, den Film mit ansprechenden 5.1 DTS-HD MA Ton zu verfolgen. Die deutsche Variante bietet durchaus auch einiges Kraft und Dynamik, die englische HD-Variante klingt hier aber doch eine Nuance besser und differenzierter. Bei den zahllosen Kämpfen kann sich der HD-Track ganz gut austoben. Mit sehr viel Kraft und Dynamik werden diese Szenen wiedergegeben und auch überwiegend sehr präzise dargestellt. Bei all den riesigen Titanen und Zyklopen kommt auch der Bass voll zur Geltung. Der Klang ist grundsätzlich schön klar und differenziert. Dazu sorgen noch zahlreiche Surroundeffekte für ordentliche Atmosphäre und Abwechslung. Auf jeden Fall werden die Heimkinoanlagen hier ordentlich gefordert.
Fazit: Ein nettes Design und viele namhafte Darsteller ergeben noch lange keinen guten Film. Der "Zorn der Titanen" ist das beste Beispiel dafür. Null Charakterentwicklung, Null Charme, eine substanzlose Story, platte Dialoge und unterforderte Darsteller. Ein nach Schablone konzipierter Blockbuster, einzig und allein auf Action und Mainstream gebügelt. Ein Film der nichts erzählt und den man schneller wieder vergisst als die letzte Fahrt zur Tankstelle. Und dennoch hat man schon schlechtere Filme gesehen. Actionjunkies bekommen zumindest einen halbwegs passablen Generalvertreter geboten.
Testequipment:
Projektor: Sony VPL VW 60
Blu-ray: Philips BDP-9600 (Vers. 1.62)
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)