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Drecksau
Blu-ray erhältlich ab dem 25.02.2014 in Deutschland Freigabe 16 (DE) Laufzeit ca. 97 Min.
zum Film
Cover
Bewertung
Film:
3,50 von 5,0
 
Medium:
3,50 von 5,0
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M.Kethler, 14.03.2014
 
Film:
3,5 von 5,0 
Bild:
3,5 von 5,0 
Ton:
3,5 von 5,0 
Ausstattung:
Keine Wertung
 
Kritik:


Film: "Drecksau" ist ein Kriminalfilm der etwas anderen Art. Im Grunde genommen ist es eine One-Man-Show von James McAvoy, der sich in diesem Film nach Lust und Liebe austoben kann und dem Begriff "Drecksau" ohne Frage gerecht wird. Der ganze Film steht und fällt mit seinem kontroversen Anti-Helden. Auch wenn mir nicht alle Facetten des Films gefallen, James McAvoy spielt den selbstsüchtigen, manipulativen, maßlosen, widerlichen, gewissenlosen und letztlich selbstzerstörerischen Ermittler absolut überzeugend und eben auch absolut dreckig. Zweifelsohne eine echte "Drecksau". James McAvoy ist sich als Bruce Robertson für nichts zu schade und lässt keine Schandtat und keine Sauerei aus. Es gelingt ihm auch als Darsteller den recht schwierigen Wandel seiner Figur im Laufe des Films in absolut überzeugender Weise zu vermitteln. Ist Bruce Robertson in der ersten Hälfte noch eine eher bedrohliche und einschüchternde Figur, so verwandelt er sich in der zweiten Hälfte zu einem mehr und mehr erbärmlichen Charakter, dem alles aus den Händen gleitet. Konsequenter Weise versucht der Film nicht in irgendeiner Form Mitleid für seine durchtriebene Hauptfigur zu erzeugen, auch wenn ihm noch der eine oder andere Rettungsring zugeworfen wird. Ein weiteres Verdienst der Filmmacher ist es, den Polizisten trotz diverser Überzeichnungen niemals wie eine Karikatur wirken zu lassen. Um die ganze Figur perfekt aus sich wirken zu lassen, sollte man wenn möglich der englischen Originalfassung den Vorzug geben. Alle Dialoge sind mit einem herrlichen schottischen Akzent versehen. Das trägt enorm zur Authentizität und Atmosphäre des Films bei.

Unabhängig von seiner dominierenden Hauptfigur setzt "Drecksau" auf einen sehr düsteren britischen Humor, angereichert mit stark schottischen Ausprägungen. Soweit so gut. Trotz seiner vielen durchaus gelungenen Mixturen konnte mich der Film aber nicht vollends überzeugen. An einigen Stellen wirkte mir das Geschehen nicht konsequent genug und ab und an hätte der Film ein paar Ruhepausen benötigt, um die Geschehnisse und sich selbst ein wenig zu reflektieren. Manchmal hat man schon den Eindruck, dass der Film böswilliger und dramatischer sein will, als er letzten Endes tatsächlich ist. So wirkt manches doch ein wenig aufgesetzt. Dennoch ist "Drecksau" ein Film den man sich durchaus anschauen sollte, allein schon wegen der guten Performance von James McAvoy.



Bild: Dem Thema entsprechend ist die Optik des Films ehr düster und schmutzig angelegt. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben die Filmmacher beim Bild einige Verfremdungen vorgenommen, die den Look des Bildes prägen und sich wie so oft auch auf die Bildqualität auswirken. So sind zum Beispiel viele Szenen mit steilen Kontrasten deutlich überhellt und eine feine Körnung des Bildes ist allgegenwärtig. Die Bildschärfe ist grundsätzlich gut bis sehr gut, es gibt aber diverse Szenen, die recht stark weich gezeichnet sind. Die Farben sind ebenfalls eher düster und schmutzig gehalten und wirken manchmal sogar ein wenig ausgewaschen. Darüber hinaus weist die Farbpalette deutliche Tendenzen hin zu kühleren Tönen auf. Insgesamt ein Bildtransfer, der nicht unbedingt allen Heimcineasten gefallen wird, auch wenn hinter der rauen Optik ein durchaus ansprechendes Bild steckt.

Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. Die Originalfassung weist einen extremen schottischen Akzent auf, der sehr zur Atmosphäre und Authentizität des Films beiträgt, aber dann doch schon eher bessere Englischkenntnisse benötigt. Obwohl der Film durchaus einiges an Tempo zu bieten hat, gestaltet sich der Tonmix relativ unspektakulär. Insgesamt wirkt das gesamte Geschehen doch etwas frontlastig, obwohl auch hin und wieder Umgebungsgeräusche die Atmosphäre unterstützen. Von daher bietet der Mix eine solide Räumlichkeit, mehr aber auch nicht. An der Wiedergabe der bestens verständlichen Dialoge gibt es dagegen nichts auszusetzen.



Fazit: "Drecksau" ist alleine schon aufgrund der kontroversen Figur des Bruce Robertson und der exzellenten Darstellung von James McAvoy eine Sichtung wert. Der Film hat aber auf der anderen Seite nicht die Qualität die er haben könnte und wird auch von seiner Art der Inszenierung her und dem düsteren schottischen Humor nicht jedermanns Geschmack sein. Den teilweise vorgebrachten Vergleichen mit "Trainspotting" oder "Fight Club" wird "Drecksau" meiner Ansicht nach in qualitativer Hinsicht nicht gerecht, auch wenn die Richtung eine ähnliche ist.
 
Testequipment:
Projektor: Sony VPL VW 60
Blu-ray: Panasonic DMP-BDT 500
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
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