DVD-Datenbank Projekt
dvd-datenbank mit deinem Kauf bei Amazon.de unterstützen
 
DVD / BD
Kino
Community
Datenbank
Reviews / Kritiken
Starttermine
Fehlende melden
 
The Reluctant Fundamentalist - Tage des Zorns
Blu-ray erhältlich ab dem 25.03.2014 in Deutschland Freigabe 16 (DE) Laufzeit ca. 130 Min.
zum Film
Cover
Bewertung
Film:
3,25 von 5,0
 
Medium:
3,23 von 5,0
Kaufen bei
Verleihanbieter
Weitere Optionen
M.Kethler, 08.04.2014
 
Film:
3,5 von 5,0 
Bild:
3,5 von 5,0 
Ton:
3,5 von 5,0 
Ausstattung:
Keine Wertung
 
Kritik:
Film: In "The Reluctant Fundmentalist" ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellerromans von Moshin Hamid. Der junge in Pakistan geborene Changez (Riz Ahmed) lebt seinen amerikanischen Traum in einer Beraterfirma in New York. Alles läuft nach seinen Vorstellungen. Mit dem Anschlag auf die twin Towers am 11.September 2001 wird sein Leben aus den Fugen gerissen. Fortan muss er sich mit Hass und Anfeindungen auseinandersetzen, bis er eines Tages wieder zurück in seine Heimat kehrt. Dort gerät er dann aber ins Visier der amerikanischen Terrorfahnder und erzählt einem amerikanischen Journalisten (Liev Schreiber) seine Lebensgeschichte.

Obwohl der Film recht sensibel inszeniert ist und durchaus interessante kulturelle Konflikte aufzeigt, konnte mich der Film nur halbwegs überzeugen. Das liegt vor allem daran, dass die Thriller-Elemente des Films nicht so richtig funktionieren. So erzählt der Film zwar eine durchaus interessante und ergreifende Geschichte, er vermag aber nicht so recht Spannung erzeugen. Ohne die Thriller-Elemente hätte der Film als reines Polit-Drama vielleicht besser funktioniert. Der Erzählung selbst profitiert von der recht ausgewogenen Darstellung der beiden gegensätzlichen Kulturen. Hier wird weder die amerikanische noch die islamische Sichtweise in irgendeiner Form als die Bessere dargestellt. Die Erzählung, die ständig zwischen zwei Zeitebenen hin- und herwechselt, schwächelt aber auch ein wenig aufgrund seiner vielfach zu plakativen Darstellung. Dies betrifft vor allem die gesellschaftlichen Entwicklungen nach dem 11. September. Da wurde fast schon mit dem Holzhammer jedes Klischee rund um die Diskriminierung von Immigranten irgendwie verarbeitet. Das hätte man sicherlich auch gekonnter inszenieren können. Dazu kommen auch noch die vollkommen dümmlichen Dialoge von Changez Kollegen in seiner Beraterfirma. Man kann sicherlich über das amerikanische Bildungssystem streiten und den Top-Absolventen der amerikanischen Eliteunis eine gewisse Profitgier und Ignoranz zusprechen, aber dieses dumme und plakative in den Mund gelegte Zeug dient einzig und allein der Bedienung von Klischees. Wie schon an anderer Stelle hätte sich der Film hier lieber auf seine emotionalen und dramaturgischen Stärken fokussieren sollen. Die Identifikationsfindung zwischen Orient- und Okzident allein bietet schon genügend Stoff, den man nicht unnötig aufbauschen muss. Das alles passt nicht mit der ansonsten genauso sensiblen wie intimen Erzählweise zusammen.

In diesen Kontext muss man auch die recht wirre und unreife Schlussviertelstunde erwähnen. Sowohl der CIA-Einsatz als auch der Widerstand der Studenten sind wenig glaubhaft inszeniert. Man hat ein wenig den Eindruck, dass hier einfach nur zahlreiche Statisten wild durcheinanderlaufen. Es ist auch erstaunlich, dass in diesem Gemenge zwei Schüsse zu keiner weiteren Reaktion führen. Normalerweise beginnen die Menschen an so einer Stelle entweder zu fliehen oder aufeinander loszustürmen. Dafür sind die darstellerischen Leistungen von Riz Ahmed und Liev Schreiber durchaus ansprechend. Auch Kiefer Sutherland und Kate spielen in ihren kleineren Parts solide.

Bild: Visuell ist der Film durch einen manchmal eher kühleren Look geprägt, der von der Blu-ray in einer soliden Bildqualität wiedergegeben wird. Die Bildschärfe ist meistens gut, genauso wie die Wiedergabe von Details und feinen Texturen. Manche Szenen wirken aber auch etwas matschig. Das Bild macht jedoch ohnehin einen vergleichsweise eher flachen Eindruck. Gelegentlich lassen sich zudem bei genauem Hinschauen ein paar Artefakte ausmachen, die wohl aus der Kompression des Bildmaterials entstanden sein könnten? Das dürfte jedoch nur auf größeren Leinwänden auffallen.

Ton: Die Blu-ray ist jeweils mit einer deutschen und einer englischen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet, Untertitel sind jedoch weder in deutsch noch in Englisch vorhanden. Insgesamt macht die deutsche Fassung einen ziemlich frontlastigen Eindruck. Der Klang selbst ist wie die Dialoge recht klar, es fehlt aber auch hier ein wenig an Atmosphäre. Es sind zwar durchaus verschiedene Geräusche aus dem Hintergrund wahrzunehmen, diese klingen aber doch eher ein wenig zurückhaltender. Insgesamt ein solider Track, der den Anforderungen des Films über weite Strecken hinweg gerecht wird, der aber mit keiner Eigenschaft besonders herausragt.

Fazit: "The Reluctant Fundmentalist" ist ein durchaus interessanter Film, der auch in gewisser Weise mit seinen sensiblen Handlungselemente zu gefallen versteht. Weniger gelungen ist der Film dagegen immer dann, wenn er vorgibt ein Thriller zu sein. In dieser Hinsicht funktioniert der Film einfach nicht. Ein weiteres Problem ist die stellenweise übertrieben plakative Machart des Films.
 
Testequipment:
Projektor: Sony VPL VW 60
Blu-ray: Panasonic DMP-BDT 500
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
Vaurien, 12.04.2014
 
Film:
3,0 von 5,0 
Bild:
3,0 von 5,0 
Ton:
3,0 von 5,0 
Ausstattung:
3,0 von 5,0 
Kritik:
Vaurien hat noch keine Kritik geschrieben.
Copyright © 2024 dvd-datenbank.com - Impressum - Datenschutz
Alle Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Firmen bzw. Herausgeber.