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Heidi
Blu-ray erhältlich ab dem 26.05.2016 in Deutschland Freigabe 0 (DE) Laufzeit ca. 110 Min.
zum Film
Cover
Bewertung
Film:
4,00 von 5,0
 
Medium:
4,25 von 5,0
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M.Kethler, 23.05.2016
 
Film:
4,0 von 5,0 
Bild:
4,5 von 5,0 
Ton:
4,0 von 5,0 
Ausstattung:
Keine Wertung
 
Kritik:


Film: Die Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers ist eine der positiven Überraschungen des letzten Jahres. Auch wenn es schon diverse Heidi-Verfilmungen gibt, so hat diese Inszenierung von Alain Gsponers definitv mehr Beachtung verdient. Die 2015er Version von Heidi bietet bestes Wohlfühl- und Familienkino. Der Film ist spielend in der Lage auch die Herzen der Erwachsenen in charmanter Weise zu erobern. Das liegt in erster Linie an der hervorragend gecasteten Anuk Steffen, die sowohl optisch als auch charakterlich einfach wunderbar zur Titelfigur passt.

Die Geschichte des Waisenkindes Heide in den Bergen und in der Stadt wird in liebevoller Weise erzählt, ist aber im Vergleich zu anderen Heidi-Verfilmungen etwas härter und realistischer. Das Leben auf dem Lande wird nicht nur von seiner romantischen Seite gezeigt, der Alltag der Menschen ist leidvoller und schmutziger. Auf der einen Seite wirkt das ganze so deutlich authentischer, auf der anderen ist es aber auch keine reine heile Welt mehr, mit der die kleinsten Zuschauer konfrontiert werden. Zudem sorgen der anfänglich misanthropischen Großvater (Bruno Ganz) und einige dunkle Zimmer in der Frankfurter Stadtwohnung für eine leicht düstere Atmosphäre, die aber immer wieder von der Herzlichkeit Heidis überstrahlt wird. Alain Gsponers Verfilmung ist auch deutlich sozialkritischer als andere Adaptionen des Kinderbuches. Stellvertretend dafür stehen Heidis Tante Dete, die sich immer wieder trotz der Loyalität zu ihrer toten Schwester gegen Heidis Interessen und für die Notwendigkeit des Geldverdienens entscheidet, oder auch die kleinbürgerliche Enge im Frankfurter Stadthaus. Hier neigt der Film immer wieder mal dazu, soziale Milieus zu hinterfragen. Das alles wird in kleinesten Dosen serviert, macht den Film dadurch aber eben gerade auch für Erwachsene zugänglicher. Und die jüngeren Zuschauer müssen auch nicht mehr Drama verarbeiten als in jedem anderen Disney-Zeichentrickfilm und ein Happy-End gibt es natürlich auch. Am Ende gelingt es Heidi irgendwie immer die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen dem städtischen Großbürgertum und der einfachen Landbevölkerung mit ihrer unbeschreiblichen Leichtigkeit und Fröhlichkeit zu überwinden. Und es schadet sicherlich niemanden zu sehen, wie wenig es braucht um glücklich zu sein. Letzen Endes stehen immer wieder Freiheit und Freundschaft als Leitmotive im Zentrum des Films, das Ganze jedoch ohne überschwänglichen oder aufdringlichen Pathos.

Neben der bezaubernden Anuk Steffen überzeugt auch Bruno Ganz allein schon mit seiner enormen Präsenz als schroffer Almöhi. Gerade der Gegensatz seines ruppigen Charakters im Verglich zu lebensfrohen Heidi macht den Film so sehenswert und herzlich. Auch der Rest des Ensembles spielt gefällig, lediglich Katharina Schüttler agiert als Gouvernante Frl. Rottenmeier ein wenig zu überzogen. Natürlich bietet der Film auch ein paar schöne Panoramen und Naturaufnahmen, auf allzu viel Postkartenkitsch wird jedoch verzichtet.



Bild: Die Blu-ray bietet fast durchweg eine ansprechende Bildqualität. Vereinzelte Naturaufnahmen sind leicht überhellt, grundsätzlich sind die Kontraste aber gut ausgewogen. Die Bildschärfe bewegt sich in der Regel auf einem sehr guten Niveau. Details und feine Texturen werden ebenfalls mit einem erfreulichen Grad an Differenzierung dargestellt. Die Lebendig- und Natürlichkeit der Farben wird den schönen Naturbildern gerecht.

Ton: Die Blu-ray ist mit einer deutschen 5.1 DTS-HD MA Tonspur ausgestattet. In technischer Hinsicht wird der Mix den wenigen Anforderungen des Films vollauf gerecht. Dia Dialoge sind jederzeit klar und bestens zu verstehen. Der Schweizer Dialekt hält sich sehr in Grenzen oder wirkt herzallerliebst wie bei Heidi-Darstellerin Anuk Steffen. Die Musikeinspielungen oder ein paar Umgebungsgeräusche aus der Natur sorgen für etwas Abwechslung und Atmosphäre.



Fazit: Vom Kinderfilm zum kritischen Sozialdrama. Die 2015er Verfilmung ist authentischer, härter und düsterer als alle vorherigen Heidi-Adaptionen und dadurch auch für Erwachsene deutlich zugänglicher. Das alles ist aber sehr leicht dosiert und obendrein wurden die Leichtigkeit und Fröhlichkeit, die den Charme Heidis ausmachen, bewahrt. Anuk Steffen ist ein absoluter Glückgriff für die Rolle die Heidi, schon nach wenigen Minuten hat sie die Herzen der Zuschauer erobert. Bestes Unterhaltungs- und Wohlfühlkino für die ganze Familie mit nachdenklicher Note. Ein Film der gerade auch so manchen erwachsenen Zuschauer positiv überraschen dürfte.
 
Testequipment:
Projektor: Sony VPL VW 60
Blu-ray: Panasonic DMP-BDT 500
Leinwand: DaVision Cadre light 240cm 16:9
Audio: Denon AVC-A 1 SE / Boxen: Jamo Two THX-D6 (7.1)
Raum: Vollständig dunkelblaues Heimkino (7x4 m)
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